VOM HOTEL ZUM MEDITERRANEN-STRASSEN-CAFE

Mit dem Cafe-Intermezzo, und das erfüllt die Eigentümer mit Stolz, hat sich ein historischer Kreis geschlossen.

 

Im Jahre 1846 hat Karl Ludwig Brecht die Wirtschaft „Zum Bären“ in der Unteren Vorstadt erworben. Eine Posthalterei mit Stallungen für die Pferde der Übernachtungsgäste wurde angeschlossen. Daher der spätere Namen „Hotel Post“. Zeugnis dieser Zeit sind alte Fotographien an der Wand, die diese Ära wiederspiegeln.

 

Im Jahre 1895 erbaute Wilhelm und Alma Baumann das heutige Gebäude (auch Wialmabau genannt), auf dem Grund der ehemaligen Posthalterei. Bei der für die damalige Zeit eher ungewöhnliche Architektur, wurden sie durch eine Italienreise inspiriert. Das „Hotel Post“ wurde eröffnet. Ein wunderschönes, nobles Etablissemenr mit 28 Zimmern, einem prächt- igen Saal, von dem heute noch die hohen Räume die gusseiserne Säule sowie die aufwendigen Stuck- arbeiten zeugen.

 

Die Ebinger „feine Gesellschaft“ feierte hier ihre Feste mit kulinarischen Köstlichkeiten, zum Bei- spiel mit einer zu dieser Zeit todschicken „Schwedischen-Platten“ oder  „Königin-Suppe“ (In Anlehnung und Verehrung an das schwedische Königshaus). Eine Hochzeitsspeisekarte, am Eingang spiegelt diesen Zeitgeist wieder. Hier gibt es eine kleine Anekdote zu erzählen. Leider hat der Drucker „Schwäbische-Platte“ statt „Schwedische-Platte“ gedruckt, was die Schwiegermutter der Braut sehr ärgerte, wollte sie doch das perfekte Menü anbieten. Entschuldigend wurde nun bei jedem Gespräch mit eingebracht, dass es sich um ein „Original Schwedenplatte“ handelte.

 

Nach etlichen anderwertigen Nutzungen (wie Kino, Einzelhandelsgeschäften, sogar einem Lebens- mittelfachgeschäft) und knapp 90 Jahre „nach der Schließung des „Hotel Post“ hat die Familie Kotapski das einstige Hotel Ende der 90er Jahre zu seinen historischen Wurzeln in der Ebinger Gastronomie zurückgeführt.

 

In Form eines Kaffeehauses, das seines gleichen sucht. Es wurde sofort erkannt, dass diese Räume geradezu geschaffen sind für diese Art von Gast- ronomie und durch den großzügigen Außenbereich und der Innenstadtlage konnte das gastronomische Konzept perfekt abgerundet werden. Ein offenes Straßencafe mit mediterranem Ambiente war entstanden.

 

Nach einem Generationswechsel, betreibt Corina Wiech mit Unterstützung ihre Mutter Angelika Kotapski das Cafe mit diesem Konzept weiter.